Europäisches Goldblatt (Phylloporus pelletieri)

13908859_10210236431057593_2239296902558023448_oDas Europäische Goldblatt ist der einzige europäische Vertreter seiner Gattung, weltweit sind etwa 10 Arten bekannt. Die Gattung Phylloporus stellt mit seiner lamelligen Fruchtschicht die Übergangsform von Lamellen- zu Röhrenpilzen dar und ist somit etwas ganz Besonderes. Das Fleisch ist blassgelblich mit rötlichem Schimmer gefärbt. Die  queraderig verbundenen Lamellen (anastomisierend) erinnern  an „grosse“ „weite“ Röhren, sind breit angewachsen bis herablaufend und haben im Alter oft braunrote Schneiden.13913787_10210236436297724_7864925107435052434_o Das Sporenpulver ist gelb-oliv-braun gefärbt. Von oben betrachtet, hat man bei dem filzigen rotbräunlichen Hut erst das Gefühl, einen Filzröhrling gefunden zu haben. Die wahre Pracht eröffnet sich einem erst, wenn man die Hutunterseite sieht, mit seinem leuchtend goldgelben lamelligen Hymenophor. 13988200_10210236433737660_8506268646015615633_o Das Europäische Goldblatt gilt als essbar, sollte Aufgrund seiner Seltenheit aber geschont werden.

 Ein schöner Anblick ist es jedesmal von Neuem.

Gefunden August 2016 in Hochfelden von Jeannine

Seltener Steinpilz (Boletus aereus)

 

Im Jahr 2012 hatte ich noch nicht soviel Ahnung von Pilzen und wusste deshalb im ersten Moment nicht, was ich da genau für einen Röhrling mitten auf einem Waldweg in Bülach gefunden hatte.

Zu Hause habe ich dann festgestellt, dass mir ein ganz seltener Fund ins Körbchen gehuscht ist. Das hat mich natürlich riesig gefreut! Gleichzeitig hat aber auch das schlechte Gewissen an mir genagt, weil er als gefährdet auf der Roten Liste steht. Na ja, schon mal gepflückt, ist er dann trotzdem in der Pfanne gelandet, also das, was die Schnecken davon noch übriggelassen haben.

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Boltus aereus besitzt im Gegensatz zu Boletus edulis (Fichtensteinpilz) und B. aestivalis (Sommersteinpilz) einen feinsamtigen sehr dunklen, schwarzbraunen Hut, wobei auch der Sommersteinpilz ziemlich dunkel ausfallen kann.

Auffallend ist  der braune Stiel, der etwas heller als der Hut ist und im unteren Stielbereich ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes braunes Netz besitzt. Natürlich ist das Netz wie bei allen Steinpilzen direkt unter dem Hut, an der Stielspitze feinmaschig weiss.

Auch B. aestivalis  hat am Stiel, ein meist bräunliches schmutziges Netz, jedoch ist der Stiel im allgemeinen nicht fast gleichfarbig wie der Hu wie bei B. aereus. Der Stiel von B. aereus ist auch bauchiger, als bei B. aestivalis. Boletus edulis hat dagegen ein sehr ausgeprägtes markantes weisses Stielnetz.

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Jedes Jahr halte ich natürlich an derselben Stelle, nach weiteren Fruchtkörpern Ausschau. Leider bisher erfolglos. Sollte wider Erwarten trotzdem mal wieder einer auftauchen, werde ich hier davon berichten.

Auf der Seite des WSL (Pilzverbreitungsatlas der Schweiz) sind seit 1970 gerade mal 42 Funde verzeichnet. Wer Interesse hat, kann die Fundorte auf folgendem Link abrufen. Meinen Fund habe ich damals nicht gemeldet.

Verbreitungsatlas der Pilze Schweiz (Suchmaske) :

http://merkur.wsl.ch/didado/fungusweb2.search_map?sprache_app=D